· 

Englisch kann doch jeder

In dem Job sollte doch wohl jeder Englisch können, oder? Warum professionelle Dolmetscher oft unverzichtbar sind

In vielen Unternehmen ist Englisch mittlerweile die Standardsprache, sobald internationale Partner:innen oder Kolleg:innen involviert sind. „Englisch kann doch jeder!“ Dieser Satz wird oft als Argument angeführt, um Meetings und Verhandlungen ohne Dolmetscher durchzuführen. Doch das ist eine recht naive Herangehensweise, denn Sprache ist weit mehr als nur Vokabeln und Grammatik. Sie ist das Werkzeug für präzise Kommunikation. Und wenn es darauf ankommt, reicht Schulenglisch oder Business Small Talk nicht aus.

Gerade in Managementrunden, Verhandlungen oder strategischen Meetings geht es darum, komplexe Probleme zu lösen. Dabei zählt jedes Detail. Jede Nuance in der Sprache kann eine Entscheidung beeinflussen. Ein falsches Verständnis oder eine falsch interpretierte Formulierung kann schwerwiegende Konsequenzen haben – sei es in Vertragsverhandlungen, technischen Diskussionen oder Strategiemeetings.

Wenn ein sprachlich diverses Management-Team auf Englisch kommuniziert, geschieht oft Folgendes:

• Die Teilnehmer:innen verstehen die Worte, aber nicht die volle Bedeutung.

• Komplexe Zusammenhänge werden vereinfacht oder gar nicht erst angesprochen.

• Missverständnisse entstehen, ohne dass sie direkt auffallen.

• Der Fokus verlagert sich auf das „richtige“ Formulieren anstatt auf die Problemlösung.

Im Ergebnis bleibt die Diskussion an der Oberfläche, wichtige Details gehen verloren, und am Ende werden schlechtere Entscheidungen getroffen.

Ein weiteres Problem entsteht, wenn die Englischkenntnisse der Beteiligten unterschiedlich gut sind. Wer sich in einer Sprache weniger sicher fühlt, nimmt oft eine passive Rolle ein, hält sich zurück und beteiligt sich weniger an der Diskussion. Das kann dazu führen, dass wertvolle Perspektiven und Fachwissen nicht in die Entscheidungsfindung einfließen. Gleichzeitig haben die sprachlich versierteren Gesprächspartner:innen einen Vorteil – nicht unbedingt wegen ihres Fachwissens, sondern weil sie sich besser ausdrücken können. Das kann eine unbewusste Hierarchie in Meetings schaffen, die auf Sprachkompetenz statt auf Fachkompetenz basiert.

Das Problem ist nicht, dass Führungskräfte Englisch nicht beherrschen – sondern dass sie nicht auf dem gleichen sprachlichen Niveau kommunizieren wie in ihrer Muttersprache. Die Auswirkungen sind oft schleichend:

• Meetings dauern länger, weil Dinge mehrfach erklärt werden müssen.

• Entscheidungen sind weniger durchdacht.

• Die Zusammenarbeit leidet, weil feine sprachliche und kulturelle Unterschiede nicht erkannt werden.

Dieser Qualitätsverlust bleibt oft unbemerkt, bis es zu echten Problemen kommt.

Wenn in einer solchen Runde das Gefühl aufkommt, dass etwas nicht ganz ideal läuft, könnte es an der Sprachbarriere liegen. Versuchen Sie es dann doch einfach mal mit professionellen Dolmetscher:innen! Sie sorgen nicht nur für eine fehlerfreie, simultane Übersetzung, sondern auch dafür, dass sprachliche Feinheiten und kulturelle Unterschiede korrekt vermittelt werden. Sie helfen, die Kommunikation auf einem hohen Niveau zu halten, sodass sich alle Beteiligten auf die Inhalte konzentrieren können und sich über die Sprache keine Gedanken machen müssen.

Dolmetscher sind eine Investition in bessere Verständigung, schnellere Entscheidungen und langfristigen Unternehmenserfolg.

Denn am Ende gilt: „Englisch kann doch jeder“ – aber wenn es wirklich darauf ankommt, reicht das nicht.

 

 

Foto von Jon Tyson auf Unsplash